Laudatio – Zum 100. Geburtstag von Jakob Weis
Die Anzahl der Kerzen auf dieser Geburtstagstorte sagt schon mehr als 1000 Worte…
Heute feiert Jakob Weis seinen 100. Geburtstag, zum dem wir, die katholische Filialgemeinde Schmerzen Mariens und der Chor Maranatha unsere allerherzlichsten und innigsten Glücks- und Segenswünsche aussprechen.
Mit großem Dank und höchster Anerkennung blicken wir auf unseren 100 jährigen Jakob Weis, der sich unglaublich verdient gemacht hat, für die Gemeinde Schmerzen Mariens und die Ortsgemeinde Wackernheim und dabei bis heute seinen Charme, seine Fröhlichkeit, seinen Humor, seine Ehrlichkeit und sein offenen Charakter beibehalten hat.
Die Liebe zur Kirche wurde ihm im Elternhaus nahe gebracht oder eingebläut. Als kleiner Bub und Messdiener hat er schon den Kirchturm, von außen, nur mit einem Strick um den Bauch, provisorisch vor dem Absturz gesichert, gestrichen. Früh übt sich…
Er hat die Glocken nach dem Krieg wieder eingehängt, denn aus ihnen sollten für die Nazis Kanonen gegossen werden.
Er hat früher als junger Mann immer vor der heiligen Messe die Kohle gebracht und die Kirche vor der Messe geheizt, damit die Gemeinde es im Winter halbwegs warm hatte.
Er hat die alte quietschende Orgel mit dem Blasebalg mit Luft versorgt und sie lange repariert, bis nichts mehr ging und unsere neue elektrische Orgel gekauft wurde (Spaß!).
Und wenn er uns heute von diesen beschwerlichen, alten Zeiten erzählt, dann immer lachend und mit Freude, nie verbittert und ernst!
Er war als Pfarrgemeinderat so lange im PGR, wie es keiner je vor ihm oder es nach ihm sein wird. Er hat das Leben der katholischen Fillialgemeinde in Wackernheim geprägt und ganz entscheidend mitgestaltet.
Er hat bei Kirchenumbauten und Renovierungen gerne alles organisiert. Er hat das Talent seine Mitmenschen zur Mitarbeit zu begeistern, ihm und der Gemeinde zu helfen und er hat dabei immer auch selbst Hand angelegt. Als Beispiele, die ich, der Zugezogene kenne, will ich hier nennen:
Den Sakristei-Anbau, in den 60’er Jahren, den hat er bautechnisch gestaltet und überwacht.Er hat den Altarraum umgebaut, eine Umluftheizung eingebaut, damit er keine Kohle mehr schleppen muss und einen neuen Sandsteinboden im Kircheninneren verlegt….
Er hat den Dachstuhl ausgebaut, d.h. Balken zwischen die Sparren gelegt, damit man nicht in Altarraum durchbricht, Er hat den Holzwurm im Dachgebälk mit Xylamon großflächig bekämpft, mit Eisen den Mittelbalken verstärkt und das Holzdach vor dem Einsturz gesichert. Den Kirchgarten, der ja ehemaliger katholischer Friedhof war, mit dem Kreuz gestaltet.
Er kennt alle Pfarrer und Priester, die in Wackernheim mit der Gemeinde in den letzten 100 Jahren die heilige Messe gefeiert haben und er kennt auch so manche mürrische Küsterin, die arme Messdiener drangsalierte.
Er ist eine Wohltat und ein Wohltäter für die Kirche.
Er stiftet heute noch regelmäßig aus seinem Garten Blumen für den Altarschmuck und den Honig seiner Bienen für die Dienste der vielen Aushilfspfarrer.
Er ist einer der großen Wohltäter beim Bau des Emmaussaals und er ist ein großer Unterstützer für unseren Chor Maranatha.
Aber nicht nur die katholische Filialgemeinde hat ihm viel zu verdanken, sondern auch unsere Ortsgemeinde in Wackernheim.
Herr Weis war im Wackernheimer Wasserwerk, der Wasserversorgung der Gemeinde, als Ingenieur tätig. Das war seine berufliche Leidenschaft. Er kennt alle Wasserlöcher und Wasserstellen in der Wackernheimer Gemarkung.
Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass Wackernheim eine freie Wasserzapfstelle hat, hier direkt um die Ecke, an der die Bauern und Gartenbesitzer heute kostenfrei Wasser zapfen können für Ihre Felder und Gärten.
Er hat diesen Brunnen und die Zapfstelle geplant, eigenhändig die Leitungen aus dem Hassel bis hierher mitverlegt und lange vor der Klimaerwärmung und der Existenz der Grünen erkannt, dass das für Wackernheim und uns alle mal ein Segen sein wird.
Eigentlich sollte die Zapfstelle, als Jakob Weis Brunnen, seinen Namen tragen.
Wenn jeder Bauer und Gartenbesitzer aus Dankbarkeit ein Vaterunser oder ein Gegrüßet seist du Maria in der Wartezeit beim Zapfen für ihn betet, dann wird Herr Weis im Himmel auf Rosenblüten gebettet sein.
Neben all dem Wirken und Schaffen für uns und die Gemeinde möchte ich zum Schluss ein paar persönliche Worte an Jakob Weis richten.
100 Jahre sind es wert,
Dass man Dich besonders ehrt.
Darum wollen wir Dir heut‘ nun sagen,
Es ist schön, dass wir Dich haben!
Drei Engel mögen dich begleiten,
in deiner ganzen Lebenszeit,
und die Engel, die ich meine,
sind Liebe, Glück und Zufriedenheit.
Die besten Wünsche zum 100. Geburtstag!
Möge die Liebe Gottes Sie stets begleiten
Im Namen Ihrer Filialgemeinde Schmerzen Mariens
Pfarrer Metzler und Prof. Dr. Karlheinz Sossenheimer