Das Jubiläumsjahr 2019 hielt für den Chor Maranatha eine große Menge an Momenten bereit, die die Sängerinnen und Sänger ganz bestimmt auch in den nächsten zehn Jahren im Herzen tragen werden. Doch wie alle großen Ereignisse, erforderte auch dieses die gemeinsame Anstrengung aller Chormitglieder, die sich nun zum Ende des Kirchenjahres ein wenig Erholung und Besinnung verdient hatten. Was könnte da willkommener sein, als die Probenfahrt nach Ilbenstadt? Alle zwei Jahre findet diese nicht nur für die aktiven Sängerinnen und Sänger, sondern auch für deren Familien statt – so machten wir uns mit ca. 60 Personen am ersten Novemberwochenende auf die Reise ins Niddatal, wo wir uns hinter den Mauern des ehemaligen Klosters für eine Weile ganz der Musik und der Gemeinschaft widmen konnten. Im Schatten des Wetterauer Doms reflektierten wir das vergangene Jahr und hatten ein offenes Ohr füreinander – es wurde gelacht und gefeiert, aber auch für nachdenkliche Momente nahmen wir uns in selbstgestalteten Wortgottesdiensten bei Kerzenschein viel Zeit. Das Jahr hatte nicht nur Positives für uns bereitgehalten und besonders am Abend von Allerheiligen gedachten wir der Chormitglieder, die uns nur in unserer Erinnerung nach Ilbenstadt begleiten konnten. Doch natürlich stand – ob in nachdenklicher oder fröhlicher Form – die Musik ganz im Zentrum der Reise und mit neuer Kraft und Freude an der gemeinsamen Musik begannen wir mit der Erarbeitung unseres Weihnachtsprogramms. Von Jazzklängen über klassische Weihnachtslieder bis hin zu emotionalen Eigenkompositionen der Chorleiter probten wir mit viel Motivation und Gefühl das Repertoire für Christmette und Weihnachtsliedersingen. Auch beim bunten Abend, dem Highlight einer jeden Ilbenstadt-Fahrt, an dem einzelne Chormitglieder oder Gruppen das Abendprogramm mit kreativen Beiträgen gestalten, war die Musik ständiger Begleiter: es wurde mal laut und lustig, mal leise und emotional gesungen und bis tief in die Nacht gelacht und getanzt. Improvisationstheater, Männergesangsgruppen, Männergesangsgruppen mit Frauenquote, eine Kunstausstellung, Liebesbekundungen und der Besuch des Oberengels und seines Begleiters sind nur ein Teil der oscarverdächtigen Darbietungen, die den bunten Abend bereichert hatten. Nach der kurzen Nacht fiel die Heimreise umso schwerer und so nahmen sich die Sängerinnen und Sänger so viel Zeit wie nur möglich, um am Sonntagnachmittag wieder in der Heimat und im Alltag anzukommen. Mit Sicherheit wurde auf der Rückfahrt noch sehr lange in Sopran-, Alt-, Tenor- oder Bassstimme das ein oder andere Weihnachtslied gesummt. Wir blicken zurück auf ein Wochenende voller Produktivität und vor allen voller Emotionen, die wir in lauten und leisen Momenten mit der Chorfamilie teilen konnten und gehen mit neuer Kraft der nächsten Zeit entgegen. Denn – ganz nach dem Motto des Jubiläumskonzertes – wer glaubt ist nie allein.