Der Chor Maranatha feierte dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Auch nach zehn Jahren gibt es noch Neuheiten. Hierzu zählte auch das Weihnachtsliedersingen, welches am 30. Dezember 2018 erstmals in der Wackernheimer Kirche nachmittags um 16.30 Uhr stattfand.
Anders als sonst üblich sang der Chor im Altarraum, und es gab nun auch Stühle für den Chor. Nur so konnte mit den Gästen auf Augenhöhe gemeinsam gesungen werden. Auch gab es keinen gemeinsamen Einzug und die Kleiderordnung war weniger formal als sonst üblich.
Die Kirche war stimmungsvoll beleuchtet und so gut gefüllt, dass noch Stühle nachgestellt werden mussten.
Der Bethlehemstern leuchtete über der Krippe und dem Chor und im Hintergrund strahlte der festlich geschmückte Christbaum.
Der Chor Maranatha unter der Leitung von Susanne Pietruschka war dieses Mal in einer kleineren Formation, also als Kammerchor, besetzt. So groß oder klein, dass sie den Chor in ihr Wohnzimmer einladen wollte. Die Weihnachtsferienzeit und Erkrankungen waren hierfür verantwortlich.
Der Chor Maranatha wurde begleitet von Rüdiger Schmidt an dem elektronischen Klavier, am Schellenring, am Akkordeon und an der Blasharmonika. Die weitere Begleitung erfolgte von Justus Wolf am elektronischen Klavier und an der Orgel, von Ulrike Woll auf der Querflöte und von Magdalena Packeiser auf der Geige.
Zu Beginn begrüßte Pfarrer Metzler alle Gäste. So wie der Chor eine lange Vorbereitungszeit hinter sich habe, so haben sich die Christen auf die Ankunft des Messias vorbereitet. Es gelte nun die Menschwerdung Gottes zu feiern, da wo sich Himmel und Erde berühren. Also hier und heute.
Das Programm beinhaltete die klassischen Weihnachtslieder zum Mitsingen mit den Gästen, wie “Kling Glöckchen”, “Schneeflöckchen”, “Joseph, lieber Joseph mein”, “Still, still”, “Süßer die Glocken”, “Fröhliche Weihnacht überall”, in abgedunkelter Kirche “Stille Nacht” und mit großer Orgelunterstützung auch “O du fröhliche”.
Diese Lieder waren im Programm wie Perlen auf einer Kette aneinander gereiht und stellten ohne unterbrechende Überleitungstexte einen durchgehenden Liederfluss dar.
Im weiteren Verlauf des Programms wurden auch noch internationale Weihnachtslieder vom Chor alleine gesungen. Mit dem russischen Wiegenlied “Bajuschki Baju” und dem von Uli Meckel gesprochenen Hintergrundtext wurden alle mit auf die Reise in die Wohnung einer russischen Mutter genommen, die ihr Kind in den Schlaf singt. Die Kälte und der Wind der Weiten des Kaukasus sind im Hintergrund hör- und spürbar.
Aus Österreich kommt der Adventsjodler, der solistisch von Bernhard Kress und Thomas Rätz eingeleitet wurde.
Auch das Lied “Es wird schon gleich dunkel” hat seinen Ursprung in Österreich und ist dort unter dem Titel “Es wird schon glei dumper” bekannt.
Die Volksweise “Komm, wir gehen nach Bethlehem” („Půjdem spolu do Betléma“) gehört in Tschechien zu den beliebtesten und am meisten gesungenen Liedern zur Weihnachtszeit. Sehr häufig wohl auch deshalb, weil es sich hierbei eigentlich um ein Kinderlied handelt, in dessen Strophen namentlich kleine Kinder dazu ermuntert werden, auf verschiedenen Instrumenten zu spielen.
Dieses Lied wurde von Maranatha in deutscher Sprache vorgetragen.
Das Weihnachtslied “Gdy sie Christus rodzi” ist in Polen ein sehr beliebtes und verbreitetes Weihnachtslied. In Deutschland ist das Lied als “Als die Welt verloren” bekannt. Der Chor versuchte sich an dem polnischen Liedtext.
Das Weihnachtslied der Schallmeibläser “Canzone di zampognari” kommt aus Italien, oder genauer aus Neapel. Es wurde von Martina Pelzer vorgestellt und von Maranatha in der deutschen Übersetzung gesungen.
Zur Auflockerung in der Mitte des Programms trug Fiona Metzenroth, begleitet von Rüdiger Schmidt am Klavier und Danielle Berg im Schneemannskostüm, das Lied “Hei, hei, hei so eine Schneeballschlacht” vor und warf die weißen Bälle auf den Schneemann.
Ebenfalls nicht ganz ernst gemeint war das nachfolgende Lied “In der Weihnachtsbäckerei” von Rolf Zuckowski, gesungen von Maranatha und dem Publikum.
Zum Abschluss der besinnlichen Stunde dankte Pfarrer Metzler den Besuchern für das Interesse und Susanne Pietruschka und den Mitwirkenden für die musikalische Leistung.
Er sprach dann noch die Einladung für alle zu Kinderpunsch und Glühwein in den Emmaussaal ein. Nach dem Segensgebet endete die Veranstaltung in der Kirche mit den Worten “Bleibet hier in Frieden.”
Das haben dann auch viele Gäste und Chormitglieder befolgt. Beate Rätz hatte einmal mehr den Aufbau organisiert und den Saal festlich dekoriert. Die vom Chor mitgebrachten Speisen konnten auch diesmal alle Gäste glücklich machen. So endete wieder mal eine tolle Veranstaltung des Chors Maranatha. Gerade auch für Zweifler und zahlreiche “Kirchenferne” ist dieses eine Glaubensverkündigung, die sichtbar anzieht und überzeugt. Maranatha!