Kant-Lehrer Rüdiger Schmidt mit Kulturpreis geehrt
Kulturpreis – Kulturell und gemeinschaftsstiftend Großes bewirkt
Er ist ein Meisterpädagoge, der die Jugend beflügelt: Mit dem Schulchor „KANTvokal“ sowie drei brillanten Ensembles hat Lehrer Rüdiger Schmidt kulturell und gemeinschaftsstiftend Großes gewirkt. Jetzt wurde er mit dem Kulturpreis 2014 geehrt.
RÜSSELSHEIM.
„Unser Schmidt mag einen Allerweltsnamen tragen, er ist kein Meier oder Müller. Er ist etwas Besonderes, ein Macher und Malocher, ein brillanter Pädagoge mit hohen Ansprüchen, der seine Schüler liebt und schützt.“ So beschreibt Karlheinz Sossenheimer seinen Freund Rüdiger Schmidt, für den der Ingenieur der Hochschule Rhein-Main am Samstagabend die Laudatio hielt: Schmidt, Englisch-und Musiklehrer der Immanuel-Kant-Schule (IKS), wurde mit dem Kulturpreis der Stadt 2014 ausgezeichnet.
Am Eingang begrüßte Rüdiger Schmidt an der Seite von Theaterleiterin Karin Krömer die vielen Gäste, die an der Feierstunde teilnahmen, umarmte Freunde, Wegbegleiter und Kollegen, freute sich am Dabeisein seines Bruders Thorsten Schmidt, seiner Mutter sowie Ehefrau Birgit Niederländer, die auch den Nachwuchs Jakob (9) und Joseph (7) mitgebracht hatte.
„Zuhörende, liebende, respektvolle Art“
Der pfiffige Blondschopf Jakob meinte auf Nachfrage, dass der hochgeehrte Papa und Lehrer auch Zuhause „voll in Ordnung sei“, ein niedliches Lob aus Kindermund, das Schmidts Bruder Thorsten in Rückblick auf die Kindheit mit dem Älteren abrundete: „Wir hatten nie Streit. Mit Rüdiger kann man nicht streiten. Ich bin ein totaler Fan von ihm, begeistert von seiner zuhörenden, liebenden, respektvollen Art.“ Aus dem Westerwald, wo die Familie zuhause ist, war er angereist, nahm in Reihe zwei hinter dem Prämierten sowie den Ehrengästen Platz.
„Ich stehe heute im Mittelpunkt, etwas, das sich komisch anfühlt“, gestand Rüdiger Schmidt im Vorfeld. Mehr durch Zufall, denn durch Entschluss, sei er Lehrer geworden, habe sich zunächst als Musiker gesehen, doch nach dem Referendariat an der Immanuel-Kant-Schule (IKS) sei die Bindung so eng gewesen, dass er – unterbrochen von kurzer Lehrtätigkeit an einer Privatschule – blieb, berichtete der Pädagoge.
Er schüttelte die Hände der Besucher, wurde immer wieder umarmt. Dann aber lotste ihn Theaterleiterin Karin Krömer sachte treppauf, wo seine Fangemeinde wartete. Neben Kulturdezernent Dennis Grieser (Grüne), der die Urkunde des seit 1986 zum 15. Mal verliehenen Kulturpreises für „besondere Verdienste um das Kulturleben der Stadt“ überreichte, nahmen Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU), der Staatssekretär im Hessischen Sozialministerium und Ex-Bürgermeister Jo Dreiseitel (Grüne) sowie Birgit Wiegand-Knauf vom staatlichen Schulamt, IKS-Leiter Rainer Guss und Kulturpreisträger der Vorjahre – darunter Schmidts Namensvetter Albrecht Schmidt, der die IKS-Bigband etablierte – teil.
„Pflegen Sie mir alle unseren Rüdiger gut“, mahnte Freund Karlheinz Sossenheimer am Ende der Laudatio, die Lebensweg und Intention des Meisterpädagogen skizzierte. Seit 1999 unterrichtet er an der IKS und hat durch großes Engagement mit dem teils über 200 Schüler zählenden Schulchor „KANTvokal“ sowie mit drei weiteren, exquisiten Ensembles den Ruf der Schule weithin befördert. „Fördern und fordern“ laute die Devise, unter der Schmidt in seinen Schülern Freude „an dem natürlichsten aller Instrumente, der Stimme“ wecke, so Sossenheimer.
2013 bereits Weigle-Preis erhalten
Dass Rüdiger Schmidt 2013 in Wiesbaden den Alfred-Weigle-Preis für seine musikpädagogischen Verdienste erhielt, nachdem der Schulchor 2012 im Kurhaus begeistert hatte, ließ die jetzige Würdigung der Opelstadt umso begründeter erscheinen.
Unter 19 Bürgervorschlägen 2014 habe die Jury souverän für Rüdiger Schmidt entschieden, so Grieser. Nicht nur das kulturelle Wirken des Schulchors, sondern die beispielgebende Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, der Sprache und Integration, die „Lehrer Rüdi, den stets vornehme Zurückhaltung auszeichnet“ leistet – so der Laudator – erhielt Beifall.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Popband „Lovedrunks“, die ihre Geburtsstunde vor zehn Jahren ebenfalls an der IKS unter den Fittichen von Rüdiger Schmidt erlebte.
Erfreut dankte er den Musikern und ehemaligen Schülern, dankte sichtlich bewegt für den Kulturpreis 2014: „Es ist für mich ein Privileg, mit Schülern arbeiten zu dürfen. Der Preis ist für mich ein enormer Motivationsschub.“
(Quelle: www.echo-online.de)