Von Gerhard Wieseotte Erschienen am 25.06.2019 um 01:00 Uhr, zuletzt geändert am 25.06.2019 um 02:05 Uhr (Allgemeine Zeitung Mainz)
In der katholischen Pfarrkirche gab der Chor ein Jubiläumskonzert. Das Repertoire der Sänger umfasst vor allem Choräle, geistliches Liedgut und gregorianische Gesänge.
HEIDESHEIM – Seit nun mehr als zehn Jahren besteht der Chor mit dem ungewöhnlichen Namen Maranatha aus Wackernheim und Chorleiterin Susanne Pietruschka und ihre kleinen und großen Sänger hatten zu ihrem Jubiläumskonzert in die katholische Pfarrkirche in Heidesheim eingeladen. Die Geschichte des Chores hatte mit einem Vorbereitungskurs zur Erstkommunion im Jahre 2007/2008 angefangen. Daraus entwickelte sich eine kleine Gruppe von Kindern und Katechetinnen, die Spaß am Singen hatten und nach und nach zu dem Chor Maranatha zusammenwuchsen. Anfangs waren es nur Frauen und Kinder, später, an Weihnachten 2009, kamen die ersten Männer dazu. Maranatha ist ein aramäischer Ausruf und drückte in der frühchristlichen Zeit die Erwartung der nahen Wiederkehr Jesu Christi nach seiner Himmelfahrt aus. Es kommt in der Bibel an einer einzigen Stelle vor (1. Kor 16,22) und bedeutet „Unser Herr, komm!“. „Wir hatten nie die Absicht, einen Chor zu gründen. Er ist vielmehr nach und nach entstanden“, blickt Susanne Pietruschka auf die Vergangenheit zurück. Der Schwerpunkt der Chorarbeit liegt in der Gestaltung der Liturgie in den Gottesdiensten. Im Repertoire sind deshalb vor allem Choräle, neues geistliches Liedgut und gregorianische Gesänge enthalten. „Wir wollen unseren Glauben in die Welt hinaus singen“, umschreibt Susanne Pietruschka die Motivation von Maranatha, dem mittlerweile rund 50 Erwachsene und Kinder angehören. Das Jubiläumskonzert stand unter dem Motto „Wer glaubt, ist nie allein“.
In seiner Begrüßung erinnerte Pfarrer Markus Metzler daran, dass man bereits über ein Jahr lang das Jubiläum gefeiert habe; das Konzert bilde nun Abschluss und Höhepunkt. „Ihr seid eine großartige Gemeinschaft, die zusammenhält, die Freud und Leid teilt, die füreinander einsteht und füreinander da ist, die geprägt ist von einer tiefen Spiritualität“, betonte Metzler. Von einer solchen tiefen Spiritualität waren auch viele Lieder geprägt, die der Chor während des gut zweistündigen Konzertes vortrug, angefangen von „Salve Regina“ über „Ich bin hier, Herr“ bis zu „Ich hebe die Augen“, einem Lied nach Psalm 121. 120 Gottesdienste, sechs Konzerte, unzählige Proben und Feste habe es gegeben, erinnerte Moderator Markus Bundt an die Etappen, die der Chor, in den mehr als zehn Jahren seines Bestehens, durchlaufen habe: „Es ist mehr als nur das Singen. Es ist eine große Freundschaft entstanden“.
Das merkte man dem Chor auch an. Ihm gelang es, in der Kirche eine Atmosphäre zu schaffen, die alles umfasste, was Musik ausmacht: Sie geht zu Herzen, schafft Gemeinschaft, tröstet in der Trauer, macht Mut, befreit und bringt Freude. All das war beim Jubiläumskonzert von Maranatha zu erleben. Zum Schluss gab es als Dank an Susanne Pietruschka ein „Lied für Susanne“. Zu erwähnen bleibt, dass der Auftritt auch einem guten Zweck diente: Der Erlös aus der Kollekte kam dem Förderverein für tumor- und leukämiekranke Kinder Mainz zugute.
MITWIRKENDE
Solistin: Anke Steffens; Klavier und Akkordeon: Rüdiger Schmidt; Flöte: Isabell Bodenseh; Geige: Birgit Niederländer.