Familiäre Stimmung beim Patronatsfest

“Kommt heute der Bischof?” lautete der erste Satz, den Diakon Weyers noch vor dem Guten-Morgen-Gruß von sich gab, als er an dem Patronatsfest-Sonntag die Sakristei voller Messdiener erblickte.

Der Chor sang gerade die letzten Töne der Einsingübungen, die Frauen des Festausschusses streiften noch ein letztes Mal über die schön dekorierten Tische und zupften an den Wolldecken, die auf den kalten Bänken für wollige Wärme beim Mittagessen sorgen sollten, als man von Weitem die ersten Töne des Lourdes-Liedes “Ave, ave, ave Maria” vernahm. Es war an der Zeit, die Glocken läuten zu lassen und die Heidesheimer Pilger mit Herrn Pfarrer Catta an der Spitze auf diese Weise in unserem kleinen Kirchlein willkommen zu heißen.

Alljährlich wird in der Wackernheimer Kirche das Fest Schmerzen Mariens gefeiert. Die familiäre Atmosphäre, das herzliche Miteinander und die spürbare Liebe, die im Detail steckt, lassen das Patronatsfest zu einem Höhepunkt des Wackernheimer Kirchenjahres werden, der seinen Gipfel in der gemeinsamen Eucharistiefeier erreicht. “In den Armen der Madonna findest du Ruhe, Licht und Kraft, denn für jedes ihrer Kinder sie ein offenes Herz hat…”, sang der Chor im Einklang mit der Gottesdienstgemeinde und beendete mit diesem eindrucksvollen Marienlied einen tief bewegenden Gottesdienst, dem unser Pfarrer, Thomas Catta, vorstand umgeben von einer großen Schar Messdiener und unterstützt von Herrn Diakon Weyers, dem Festprediger, der mit seiner Ansprache nicht nur den richtigen Ton, sondern die Herzen der Zuhörer traf. In Wallfahrtsliedern lenkte der Chor Maranatha den Blick der Gottesdienstbesucher auf Maria, die mächtige Fürsprecherin und im durch Anke Steffens gefühlsvoll und wunderschön vorgetragenen “Ave Maria” von Gounod wurde das Zuhören zum innigen Gebet. Alexander Müller, unser Regionalkantor, der zum wiederholten Male den Dienst an der Orgel in Wackernheim übernahm, verstand es in einem abwechselnd zarten, einfühlsamen, großartigen und majestätischen Spiel die Nöte, Freuden, Hoffnungen ja, die Gebete der Gottesdienstbesucher musikalisch vor den Marienaltar zu bringen. Die Tiefe des Festgottesdienstes mit allen seinen Elementen gab ein solides Fundament für das weitere Feiern im Emmaus-Saal und auf dem Kirchengelände. Der Himmel riss auf und zu dem warmen Mittagessen, das auch in diesem Jahr von den Laurenzibrüdern vorbereitet wurde, gesellten sich die ersehnten Sonnenstrahlen, die das Festgelände in ein goldenes, warmes Licht tauchten. Nicht nur die Kinder hatten ihren Spaß mit den Tombolapreisen. Reisefön, Rucksäcke, Pflegeartikel und lustige grüne Plüschfrösche mit schielenden Augen wanderten vom Tombolatisch in die Hände der zufriedenen Gewinner. Eine Augenweide stellte auch dieses Mal die großartige Kuchentheke dar, für die auch im diesem Jahr die Frauen des Chores Maranatha verantwortlich waren. Während sich die Erwachsenen in vollen Zügen den Gaumenfreuden hingaben, nahmen die Kinder die eigens für sie eingerichtete Kinderwerkstatt in ihren Besitz. Die Frauen des Kleinkindergottesdienstkreises, Gabriele Moeren und Marion Pächer, haben nicht nur die Tombola organisiert, sondern auch dafür Sorge getragen, dass sich unsere Kleinsten im Schatten der Kirche wohlfühlten.

Nach dem letzten Handschlag in und um die Kirche versammelten sich die Helfer um Beate Rätz und Brigitta Lochner, deren die Organisation dieses Festes oblag, um in einem Austausch auf ein gesegnetes Fest zurückzublicken.

Nein, der Bischof kam nicht. Dieses Mal noch nicht. Doch die Hingabe der Geistlichen, Organisatoren, Helfer, Messdiener, Sängerinnen und Sänger, die Treue der Beter und Pilger sowie die ehrliche Freude der zufällig Vorbeischauenden machte das Patronatsfest zu einer Quelle des Segens und der Gnade.

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