Pünktlich um 19.30 Uhr betraten Tenor und Bass den Altarraum der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche. Begleitet von Rüdiger Schmidt am Klavier erklangen die ersten Töne von „Abba Vater“, dem Mottolied des 6. Weltjugendtages. Zur zweiten Strophe setzten die Damen von Alt und Sopran ein, die sich im Mittelgang und an den Seiten unters Publikum gemischt hatten. Dieser ungewöhnliche Auftakt sorgte gleich für begeisterten Applaus. „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ lautete das diesjährige Motto und Pfarrer Catta wies in seiner Begrüßung auf die geschichtsträchtige Bedeutung des Datums hin. Der „Zwischenmonat“ nach dem goldenen Oktober und der Vorweihnachtszeit mahnt uns an die Endlichkeit des Lebens. Es braucht Hoffnung und Gottvertrauen. Die zahllosen bunten Kerzenlichter, die der kath. Kindergarten eigens für dieses Fest gebastelt hatte, zusammen mit den frohen Tönen des Konzertes tragen wir in unseren Herzen vor dem langen Winter, der auf uns zukommt, so Pfarrer Catta. Geprägt von Hoffnung und Dankbarkeit waren auch die Lieder der ersten Einheit. Ein besonderes Highlight setzte die Solistin Marina Herrmann mit Mozarts „Abendempfindung“, das sie überwältigend schön interpretierte. Es folgte ein nachdenklicher Impuls, vorgetragen von Kerstin Wenselowski mit einem Text, der sich mit den Schattenseiten des menschlichen Lebens wie Leid und Schmerz auseinandersetzte. Damit gelang ihr eine ausgezeichnete Überleitung zu Bonhoeffers „Von guten Mächten“. „O Jesu, all mein Leben bist du“ folgte und bekam durch die Akkordeonbegleitung eine zu Herzen gehende Note. Der Text „Ich freue mich über dein Wort, Herr“ führte in die zweite Hälfte des Abends. Großen Beifall ernteten Rüdiger Schmidt (Akkordeon), Isabelle Bodenseh (Querflöte), Susanne Klar (Klavier) und Birgit Niederländer (Geige) für das Instrumentalstück “Libertango”. Aber Maranatha hat noch mehr Potential, wie die Gruppe der Jugendlichen und Bass und Tenor in Einzeldarbietungen bewiesen. Mit „Geh mit Gott, wohin Du auch gehst“ war der offizielle Teil des thematisch und künstlerisch anspruchsvollen Konzertes beendet. Eine Zugabe war verpflichtend und Maranatha beschenkte die Zuhörer mit einer Hommage an die heimatliche Filialkirche in Wackernheim. Eines wurde an diesem Abend deutlich: Susanne Pietruschka hat es verstanden, Maranatha zu einem Chor mit knapp dreißig Sängern und Sängerinnen zu führen. In Stimmbildungs-Workshops, wöchentlichen Einzel- und Gesamtproben und gekrönt mit ihrer eigenen Ausbildung zur Chorleiterin, haben sich alle Mitglieder stimmlich entwickeln können. Die Konzertbesucher dankten es ihr vielfach persönlich mit vielen guten Wünschen. Der Erlös des Abends kommt Abbé Sita zugute.